Regional und lecker

 

Auftaktveranstaltung der evangelischen Kirchengemeinden Spraitbach und Ruppertshofen zur Zertifizierung als „Faire Gemeinde“

Dass Produkte, die aus der Region stammen, sehr wohlschmeckend sind, konnten zahlreiche Gäste bei der Ausstellung „Regional und lecker“ testen. Die beiden evangelischen Kirchengemeinden hatten elf Direktvermarkter und Händler aus der näheren Umgebung eingeladen, die ihre Waren im evangelischen Gemeindehaus in Spraitbach präsentierten. Die interessierten Besucher erwartete eine große Vielfalt an Angeboten: Am Tisch der Heimatkiste aus Ruppertshofen und dem Durlanger Dorfladen konnten leckere Brotaufstriche, Käse, selbstgemachter Kartoffelsalat und Süßigkeiten probiert werden. Die beiden Gärtnereien Rainer Abele aus Großheppach und Albrecht und Ruth Bauer vom Tannhof hatten Obst aus dem Remstal dabei bzw. stellen ihre Gemüsekiste vor. Beim Biolandhof Fauser aus Mutlangen gab es Wurst aus eigener biologischer Herstellung zum Verkosten und Matthias und Karin Haas aus Holzhausen stellte ihre Produkte aus der Imkerei vor. Maik Romeikat aus Hönig hatte selbstgepresste Öle aus heimischen Saaten dabei und das Backhaus Ulrich Kolb selbstgebackenes Brot. Den Blick in die Welt weiteten Sonja Kissling von „Sonjas Blumenwerkstatt“ aus Spraitbach mit fair gehandelten Rosen, der eine-Welt-Laden mit Kaffee, Tee und Schokolade – Produkte, deren Rohstoffe nicht in Deutschland wachsen. Stephanie Adler vom Schwäbisch Gmünder „Unverpackt“-Laden stellte Alternativen für einen Einkauf ohne Verpackungsmüll vor. Die Mitglieder der Kirchengemeinderäte aus Spraitbach und Ruppertshofen bewirteten die Gäste mit Salzkuchen und regionalen Getränken.

Die reichen Eindrücke der Ausstellung bündelte Reiner Focken-Sonneck aus Schwäbisch Gmünd in seinem Vortrag „Anders einkaufen“. Er brachte den rund 80 Zuhörern die Grundlagen des fairen, biologischen und regionalen Handels nahe und gab eine Orientierungshilfe im Umgang mit den verschiedenen Bezeichnungen und Labels, die viele Produkte mittlerweile kennzeichnen. Reiner-Focken Sonneck, Diplom-Agrarbiologe und schon seit vielen Jahren ehrenamtlicher Mitarbeitender im Eine-Welt-Laden in Schwäbisch Gmünd, ermutigte die Anwesenden, dass sie durch ihr eigenes Konsumverhalten Veränderungen bei den Produzenten von Lebensmitteln anstoßen können und gleichzeitig durch gezielten Nachhaken bei Lebensmittelkonzernen und Politikern zu einem Umdenken anregen können. Denn: „So wie wir im Moment wirtschaften, tragen wir nicht zur Bewahrung der Schöpfung bei,“ war sein Credo. Henrik Althöhn von der evangelischen Erwachsenenbildung Ostalb stellte die Initiative „Faire Gemeinden entlang der Rems“, die die kirchlichen Bildungsträger anlässlich der Remstalgartenschau ins Leben gerufen hatten, vor: Am 15. September sollen in einem zentralen Gottesdienst auf der Rems Bühne in Schwäbisch Gmünd möglichst viele Kirchengemeinden als „Faire Gemeinde“ zertifiziert werden. Mit dabei sein möchten die beiden Kirchengemeinden Spraitbach und Ruppertshofen, die sich seit Aschermittwoch das Ziel gesetzt habe, die Richtlinien zu erfüllen. Dazu gehören neben dem Ausschank von fairem Kaffee und einen anderen Produkt aus dem fairen Handel, die selbst Verpflichtung, drei der neun Kriterien der fairen Gemeinde zu erfüllen. Die beiden Kirchengemeinden beziehen deshalb ihren Strom aus Ökostrom und haben es sich zur Aufgabe gemacht, faire und regionale Produkte bei den Bewirtungen in der Kirchengemeinde anzubieten, faire Geschenke bei Geburtstagen und für ihre Mitarbeitenden weiterzugeben, nur noch Recyclingpapier zu nutzen und zur Müllvermeidung beizutragen. Pfarrer Stephan Schiek zeigte sich zuversichtlich, dass die Umsetzung bis zum Sommer klappen könnte und man dann bei der Fairen Gemeinde dabei sein könne, auch wenn man nicht direkt an der Rems liege.

 

Aussteller auf der Auftakt-Veranstaltung Faire Gemeinde